Im Unternehmensnamen ist es schon versteckt: Positive Werte – ein gutes Arbeitsklima, Teamzusammenhalt, Eigenverantwortlichkeit und ehrliche Kommunikation – prägen die Atmosphäre bei Compositiv. Matthias Krawen gründete im Jahr 2000 als Student das Systemhaus. Damals dachte er noch nicht an die positive Atmosphäre, die eines Tages charakteristisch für sein Unternehmen sein sollte. „Die Idee war, dass Computer etwas Positives sein können, nicht nur ein notwendiges Übel“, erinnert er sich. Diese Absicht ist geblieben. Compositiv unterstützt Kunden in ihrem digitalen Arbeitsalltag.

Wachstum ist in dem Unternehmensumfeld programmiert. Doch das ist dem Gründer nicht so wichtig. In erster Linie möchte er sichere Arbeitsplätze schaffen. Und er legt großen Wert auf eine team­orientierte und offene Unternehmenskultur. Damit hebt er sich von manch einem Wettbewerber ab. „Bei Geschäftsführerkollegen erlebe ich immer wieder, dass sie von ,ihr‘ und ,wir‘ sprechen, wenn sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Geschäftsführung meinen.“ Krawen selbst betont das „Wir“ und damit das Miteinander aller im Unternehmen: „Wir ziehen alle an einem Strang, auch wenn es mal Differenzen gibt.“

Wertekompass als Leitplanke

Seinem Team schenkt Krawen dabei viel Vertrauen und Freiheiten. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen hat er einen Wertekompass entwickelt. Auf zehn Unternehmenswerte haben sie sich verständigt, darunter Spaß, zufriedene Kunden, Ehrlichkeit und Nachhaltigkeit. Auch wenn jeder der 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Werte anders gewichtet, identifizieren sich alle damit. „Die Werte müssen nicht auf jeden zu 100 Prozent passen. Sie sollen eine Orientierung sein. Wie wir die Werte ausfüllen, können wir selbst schauen.“

Krawen beispielsweise ist permanente Weiterentwicklung ein besonderes Anliegen. „Das Interesse an neuen Dingen ist für mich ein wichtiger Wert“, sagt er. Er fügt hinzu: „Aber auch Nachhaltigkeit, Abwechslung, Spaß bei der Arbeit, Sinnhaftigkeit und andere Dinge sind mir wichtig.“ Überhaupt seien die Werte nicht starr, sondern sollten von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lebendig wahrgenommen werden. Krawens Marketingreferentin Eva Herderich erklärt aus Teamsicht: „Wir im Team haben drei Werte definiert: Spaß, Teamzusammenhalt und Ehrlichkeit.“ Diese stünden ganz oben. Das bedeute aber nicht, dass andere Werte nicht wichtig seien. Doch: „Diese drei Werte prägen und vereinen uns am meisten.“

Werte schon im Recruiting abgleichen

Weil die Werte einen so hohen Stellenwert im Unternehmen haben, achtet Krawen bereits im Recruiting darauf, dass die Talente die Unternehmenswerte überwiegend teilen. Nicht nur die fachliche Qualifikation müsse stimmen, sondern auch der Charakter der Bewerber. „Wir suchen Kolleginnen und Kollegen, die zu uns passen, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln und sich wertschätzend auszutauschen“, so Krawen. Fehlendes Know-how könne bei der Einarbeitung ausgeglichen werden.

Zu den Werten gehört auch Eigenverantwortlichkeit und die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungen: „Wir haben coole Aufgaben. Man kann seine Arbeitswelt mitgestalten und sich weiterentwickeln. Sinnhaftigkeit ist für viele unserer Kolleginnen und Kollegen wichtig.“ Dem stimmt Herderich zu. Sie schätzt besonders, dass sie bei vielen Aufgaben – darunter Recruiting, Onboarding, Employer-Branding und Teambuildung – eigenverantwortlich handeln und mit den Werten arbeiten kann.

Ehrliche Kommunikation als Basis

Durch Offenheit, Ehrlichkeit und Authentizität gelingt es schließlich, dass sich die Talente mit dem Unternehmen identifizieren. Aber auch eine Fehlerkultur ist unerlässlich, denn trotz gemeinsamer Werte können Konflikte auftauchen. „Wir gehen mit offenen Ohren durch das Unternehmen und schauen, wo etwas besprochen werden muss“, so Krawen. Auf die Art der Kommunikation und die Klarheit ist der Hamburger stolz: „Wir sind gewohnt, auszusprechen, was unsere Bedürfnisse sind, und Kompromisse zu finden.“ Dabei hilft auch der Werte­kompass. Dieser soll kein starres Regelwerk, sondern eine Orientie­rungshilfe, auch bei Entscheidungen, sein: „Wenn jemand etwas entscheiden muss, kann der Kompass helfen zu prüfen: ,Passt das zu unseren Werten?‘“